Coxarthrose betrifft die Hüftgelenke von Menschen mittleren und höheren Alters. Die Ursachen für seine Entstehung sind Vorverletzungen, angeborene und erworbene Erkrankungen entzündlicher oder nichtentzündlicher Natur. Die Hauptsymptome einer Coxarthrose sind Schmerzen im Hüftgelenk, morgendliche Schwellung und Bewegungssteifheit. Im Anfangsstadium der Pathologie erfolgt die Behandlung konservativ. Bei Unwirksamkeit vor dem Hintergrund eines schnellen Fortschreitens der Coxarthrose oder einer späten Erkennung ist ein chirurgischer Eingriff, meist Endoprothesen, angezeigt.
Beschreibung der Pathologie.
Coxarthrose (Osteoarthrose, deformierende Arthrose) ist eine degenerativ-dystrophische Pathologie des Hüftgelenks. Im Anfangsstadium der Entwicklung verändert sich die Struktur der Gelenkflüssigkeit. Es wird schleimig, dick und verliert dadurch seine Fähigkeit, den hyaliner Knorpel zu ernähren. Aufgrund der Austrocknung trocknet seine Oberfläche aus und wird mit zahlreichen radialen Rissen bedeckt. In diesem Zustand dämpft der hyaline Knorpel Stöße nicht gut, wenn die Knochen, aus denen das Gelenk besteht, in Kontakt kommen.
Um sich an den erhöhten Druck anzupassen, der auf sie ausgeübt wird, verformen sich Knochenstrukturen unter Bildung von Wucherungen (Osteophyten). Der Stoffwechsel im Hüftgelenk verschlechtert sich, was sich negativ auf die Muskulatur und den Sehnen-Bandapparat des Gelenks auswirkt.
Abschlüsse
Jedes Stadium ist durch eigene Symptome gekennzeichnet, deren Schwere vom Grad der Verengung des Gelenkraums und der Anzahl der gebildeten Knochenwucherungen abhängt.
Schweregrad der Coxarthrose | Charakteristische Symptome und radiologische Anzeichen. |
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Erste | Der Gelenkraum verengt sich ungleichmäßig und rund um die Hüftpfanne haben sich einzigartige Osteophyten gebildet. Es treten leichte Beschwerden auf, in den meisten Fällen manifestiert sich die Krankheit jedoch nicht klinisch. |
Zweite | Der Gelenkraum ist fast um das Zweifache verkleinert, der Femurkopf ist verschoben, deformiert, vergrößert und Knochenwucherungen sind sogar außerhalb der Knorpellippe zu finden. Hüftschmerzen werden dauerhaft und gehen mit einer deutlichen Einschränkung der Beweglichkeit einher. |
Dritte | Vollständige oder teilweise Verschmelzung des Gelenkraums, mehrfache Knochenwucherungen, Aufweitung des Hüftkopfes. Der Schmerz tritt Tag und Nacht auf und breitet sich auf die Oberschenkel und Beine aus. Eine Bewegung ist nur mit Hilfe eines Stockes oder Krücken möglich. |
Ursachen der Krankheit
Bei der primären Coxarthrose handelt es sich um eine destruktiv-degenerative Verletzung des Hüftgelenks, deren Ursachen nicht geklärt sind. Dies bedeutet, dass keine Voraussetzungen für eine vorzeitige Zerstörung des hyaliner Knorpels identifiziert wurden. Die folgenden pathologischen Zustände können eine sekundäre Coxarthrose verursachen:
- Vorverletzungen: Bruch des Schenkelhalses oder der Beckenknochen, Luxation;
- Hüftdysplasie;
- aseptische Nekrose des Femurkopfes;
- angeborene Hüftluxation;
- entzündliche, einschließlich infektiöse Gelenkerkrankungen (rheumatoide, reaktive Arthritis, Gicht, Sehnenentzündung, Schleimbeutelentzündung, Synovitis).
Voraussetzungen für die Entstehung einer Coxarthrose sind Übergewicht, erhöhte körperliche Aktivität, Bewegungsmangel, Stoffwechselstörungen, Hormonstörungen, Kyphose, Skoliose und Plattfüße.
Symptome der Krankheit
Im Anfangsstadium der Entwicklung kann sich eine Coxarthrose nur mit leichten Schmerzen äußern. Sie treten meist nach intensiver körperlicher Anstrengung oder einem harten Arbeitstag auf. Die Person führt die Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes auf muskuläre „Müdigkeit" zurück und sucht keine medizinische Hilfe auf. Dies erklärt die häufige Diagnose einer Coxarthrose im Stadium 2 oder 3, wenn eine konservative Therapie wirkungslos ist.
Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit.
Der Bewegungsumfang im Hüftgelenk wird durch kompensatorisches Wachstum von Knochengewebe, Schäden an der Synovialmembran und den Ersatz von Bereichen der Gelenkkapsel durch faseriges Gewebe ohne funktionelle Aktivität eingeschränkt. Auch bei einer Coxarthrose Grad 1 kann die Beweglichkeit etwas eingeschränkt sein. Es treten Schwierigkeiten bei der Ausführung von Rotationsbewegungen mit dem Bein auf.
Mit fortschreitender Krankheit treten häufig Morgensteifheit und Gelenkschwellungen auf. Um wieder beweglich zu werden, muss sich eine Person mehrere Minuten lang aufwärmen. Zur Mittagszeit ist die Beweglichkeit wiederhergestellt, unter anderem durch die Produktion hormonähnlicher Substanzen im Körper.
Knirschen
Beim Gehen, Beugen und (oder) Strecken des Hüftgelenks sind deutlich klickende, knackende und knirschende Geräusche zu hören. Der Grund für dieses Begleitgeräusch bei jedem Schritt ist die Reibung der Knochenoberflächen, einschließlich Osteophyten, aneinander. Knisternde Geräusche können auch bei normalem Gesundheitszustand durch das Zusammenfallen von Kohlendioxidblasen in der Gelenkhöhle auftreten. Coxarthrose wird durch die Kombination mit dumpfen oder stechenden Schmerzen angezeigt.
Schmerz
Bereits im Stadium 2 der Coxarthrose werden die Schmerzempfindungen konstant. Nach längerer Ruhe lässt der Schweregrad leicht nach. Der Schmerz verstärkt sich beim nächsten Rückfall oder der Entwicklung einer Synovitis (Entzündung der Gelenkinnenhaut), die oft mit Arthrose einhergeht. Während der Remissionsphase lassen die Beschwerden etwas nach. Doch sobald eine Person unterkühlt oder einen schweren Gegenstand hebt, treten erneut starke Schmerzen auf.
Muskelkrampf
Bei einer Coxarthrose kommt es aus mehreren Gründen zu einer erhöhten Anspannung der Skelettmuskulatur des Oberschenkels. Erstens werden die Bänder geschwächt. Die Muskeln verkrampfen sich, um den Femurkopf in der Hüftpfanne zu halten. Zweitens geht ein erhöhter Tonus normalerweise mit einer Entzündung der Synovialmembran einher. Drittens werden bei der Verschiebung von Osteophyten Nervenenden komprimiert und Muskelkrämpfe werden zu einer kompensatorischen Reaktion auf akute Schmerzen.
Schlaff
In den späteren Stadien der Entwicklung einer Coxarthrose beginnt der Patient stark zu hinken. Gangveränderungen werden durch Beugekontrakturen und Verformungen der Knochenoberflächen verursacht, die es unmöglich machen, die gerade Beinhaltung beizubehalten. Die Person hinkt auch, um die Intensität des Schmerzes zu verringern, indem sie ihr Körpergewicht auf das nicht betroffene Glied verlagert.
Beinverkürzung
Typisch für eine Coxarthrose Grad 3 ist eine Verkürzung des Beins um 1 cm oder mehr. Die Gründe für die Verkürzung der unteren Extremitäten sind starker Muskelschwund, Ausdünnung und Abflachung des Knorpels, Verengung des Gelenkraums und Verformung des Oberschenkelknochens Kopf.
Diagnosemethoden
Die Erstdiagnose wird anhand der Beschwerden des Patienten, der äußerlichen Untersuchung, der Krankengeschichte und den Ergebnissen einer Reihe von Funktionstests gestellt. Viele entzündliche und nicht entzündliche Pathologien tarnen sich als Symptome einer Coxarthrose, weshalb instrumentelle und biochemische Studien durchgeführt werden.
Röntgenuntersuchung
Das Stadium der Coxarthrose wird durch eine Röntgenuntersuchung bestimmt. Die resultierenden Bilder zeigen deutlich destruktive Veränderungen im Hüftgelenk. Dabei handelt es sich um eine Verengung des Gelenkspaltes, eine Verformung der Knochenoberflächen und die Bildung von Osteophyten.
Computertomographie
Den Patienten wird ein CT-Scan verschrieben, um den Grad der Abflachung und Verformung des hyaliner Knorpels zu bestimmen. Die Ergebnisse der Studie ermöglichen auch eine Beurteilung des Zustands des Band-Sehnen-Apparats, der Nervenstämme, der Muskeln sowie kleiner und großer Blutgefäße.
MRT-Bild
Die Magnetresonanztomographie ist eine der aussagekräftigsten Untersuchungen zur Diagnose der Coxarthrose. Um Durchblutungsstörungen im betroffenen Gelenkbereich zu erkennen, wird eine Kontrastierung durchgeführt. Es wird eine Routineuntersuchung verordnet, um den Grad der Bandschädigung und Verformung des Femurkopfes zu bestimmen und Bereiche mit fibröser Degeneration der Gelenkkapsel zu erkennen.
Beinlängenmessung
Vor der Messung fordert der Arzt den Patienten auf, aufzustehen und die Beine so weit wie möglich zu strecken. Um möglichst zuverlässige Daten zu erhalten, verwendet der Orthopäde zwei Knochenreferenzpunkte. Oben: der vordere Schaft des Beckenknochens, der sich an der vorderen Seitenfläche des Bauches am äußeren Rand des Leistenbandes befindet. Der zweite Bezugspunkt ist jede knöcherne Struktur des Knies, Knöchels oder der Ferse. Die Messung der Beinlänge ist möglicherweise nicht aussagekräftig, wenn die Coxarthrose zwei Hüftgelenke gleichzeitig betrifft.
Laborforschung
Klinische Blut- und Urintests werden durchgeführt, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten zu beurteilen. Und die Ergebnisse biochemischer Studien ermöglichen es oft, Pathologien zu erkennen, die die Entwicklung einer Coxarthrose hervorgerufen haben. Gichtarthritis wird durch erhöhte Werte von Harnsäure und ihren Salzen angezeigt. Eine Erhöhung der Erythrozytensedimentationsrate und eine Erhöhung der Leukozytenzahl weisen auf das Auftreten eines entzündlichen Prozesses (Schleimbeutelentzündung, Arthritis, Synovitis) hin. Zum Ausschluss einer rheumatoiden Arthritis werden Rheumafaktor, C-reaktives Protein und antinukleäre Antikörper bestimmt.
Hüftpunktion
Durch Punktion wird Synovialflüssigkeit gesammelt, um ihre Zusammensetzung zu untersuchen und Veränderungen in ihrer Konsistenz festzustellen. Bei Verdacht auf einen infektiösen Entzündungsprozess ist eine zusätzliche biochemische Untersuchung einer biologischen Probe angezeigt.
Behandlungsmöglichkeiten
Bei der Festlegung der Behandlungstaktik berücksichtigt der Orthopäde den Schweregrad der Coxarthrose, die Form ihres Verlaufs, die Ursachen ihrer Entstehung und die Schwere der Symptome. Den Patienten wird häufig empfohlen, ab den ersten Behandlungstagen starre Rippenverbände und Orthesen zu tragen. Das Tragen von Orthesen hilft, den Knorpelabbau und die Knochenverformung zu verlangsamen.
Medikamente
Zur Behandlung der deformierenden Arthrose werden Medikamente aus verschiedenen klinischen und pharmakologischen Gruppen eingesetzt. Dabei handelt es sich um nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs), Muskelrelaxantien, Glukokortikosteroide, Chondroprotektoren, Salben und Gele mit wärmender Wirkung.
Blockierung
Zur Linderung akuter Schmerzen, die mit NSAIDs nicht beseitigt werden können, werden intraartikuläre oder periartikuläre pharmakologische Blockaden verschrieben. Zu ihrer Durchführung werden hormonelle Wirkstoffe eingesetzt. Die analgetische Wirkung von Glukokortikosteroiden wird durch die Kombination mit Anästhetika verstärkt.
Injektionen
Durch die intramuskuläre Injektion von NSAID-Lösungen können Sie starke Schmerzen im Hüftgelenk beseitigen. Zur Entspannung der Skelettmuskulatur wird meist ein Medikament eingesetzt, das neben einem Muskelrelaxans auch ein Anästhetikum enthält. In Form von Injektionen umfassen Therapieschemata Vitamin B, Medikamente zur Verbesserung der Durchblutung und Chondroprotektoren.
Diättherapie
Übergewichtigen Patienten wird empfohlen, Gewicht zu verlieren, um die Ausbreitung der Pathologie auf gesunde Gelenkstrukturen zu verhindern. Der Kaloriengehalt des Tagesmenüs sollte auf 2000 Kilokalorien begrenzt werden, ausgenommen fettreiche und einfache Kohlenhydrate. Ernährungswissenschaftler empfehlen allen Patienten mit Coxarthrose, sich richtig zu ernähren. Die Ernährung sollte frisches Gemüse, Obst, Beeren, Getreidebrei, fetten Seefisch und Milchprodukte enthalten. Eine therapeutische Diät stimuliert die Stärkung des Immunsystems und verbessert die allgemeine Gesundheit.
Bewegungs- und Massagetherapie.
Bei der Behandlung von Coxarthrose kommen klassische Massagen, Akupressur- und Vakuummassagen zum Einsatz. Nach mehreren Sitzungen verbessert sich die Durchblutung des Hüftgelenks und die Nährstoffreserven werden wieder aufgefüllt. Die Durchführung von Massageverfahren stimuliert die Stärkung des Band-Sehnen-Apparats und die Wiederherstellung von Weichteilen, die durch die Verdrängung von Osteophyten geschädigt wurden.
Regelmäßige Bewegungstherapie ist eine der wirksamsten Methoden zur Behandlung von Arthrose. Ein Physiotherapeut erstellt individuell für den Patienten eine Reihe von Übungen und berücksichtigt dabei seine körperliche Verfassung.
Physiotherapie
Patienten mit Coxarthrose werden bis zu 10 Sitzungen mit Magnetfeldtherapie, Lasertherapie, UHF-Therapie, UV-Bestrahlung und Stoßwellentherapie verschrieben. Die therapeutische Wirkung der Verfahren beruht auf der Verbesserung der Durchblutung, der Beschleunigung des Stoffwechsels und der Regenerationsprozesse. Zur Linderung akuter Schmerzen wird eine Elektrophorese oder Ultraphonophorese mit Glukokortikosteroiden, Anästhetika und Vitamin B durchgeführt. Anwendungen mit Ozokerit oder Paraffin helfen, Beschwerden zu beseitigen.
Operativer Eingriff
Bei wirkungsloser konservativer Behandlung, medikamentös nicht behebbaren Schmerzen oder anhaltendem Fortschreiten der Coxarthrose wird den Patienten ein chirurgischer Eingriff empfohlen. Bei Pathologien des dritten Schweregrades wird die Operation sofort durchgeführt, da die daraus resultierenden destruktiven Veränderungen an Knorpel und Knochen durch die Einnahme von Medikamenten oder Bewegungstherapie nicht beseitigt werden können.
Arthroplastik
Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt. Der Femurkopf wird aus der Hüftpfanne entfernt. Sichtbare destruktive Veränderungen im Gewebe werden korrigiert: Knochenwucherungen werden entfernt, Gelenkflächen geebnet und abgestorbenes Gewebe entfernt. Bei der Operation werden Hohlräume gebildet und mit Keramikimplantaten gefüllt.
Endoprothesen
Der Hüftersatz durch ein Implantat wird unter Vollnarkose durchgeführt. Um die Entwicklung eines Infektionsprozesses zu verhindern, wird eine Antibiotikabehandlung verordnet. Nach 10 Tagen werden die Nähte entfernt und der Patient aus dem medizinischen Zentrum entlassen. In der Rehabilitationsphase werden den Patienten physiotherapeutische Verfahren sowie Massage- und Bewegungstherapie gezeigt.
Mögliche Konsequenzen
Im Endstadium der Pathologie entwickeln sich Flexions- und Adduktionskontrakturen. Das Bein des Patienten ist ständig gebeugt, daher nutzt er zur Fortbewegung einen Stock oder Krücken. Nach vollständiger Verschmelzung des Gelenkspaltes kommt es zu Immobilität, der Patient kann Hausarbeiten nicht mehr ausführen und wird behindert. Coxarthrose wird häufig durch aseptische Nekrose des Femurkopfes, Arthrose der Kniegelenke und Arthritis erschwert.
Prävention und Prognose
Nur Coxarthrose Grad 1 spricht gut auf eine konservative Behandlung an. In anderen Fällen ermöglichen Endoprothesen die vollständige Wiederherstellung der funktionellen Aktivität des Hüftgelenks. Nach der Installation des Stents kehrt der Patient schnell zu einem aktiven Lebensstil zurück.
Um der Krankheit vorzubeugen, empfehlen Orthopäden, mit dem Rauchen aufzuhören, alkoholische Getränke zu missbrauchen, täglich Physiotherapie und Gymnastik zu machen und gegebenenfalls Gewicht zu verlieren.